Rash thoughts about .NET, C#, F# and Dynamics NAV.


"Every solution will only lead to new problems."

Sunday, 26. November 2006


O2 Xda orbit – Erfahrungsbericht aus der Sicht eines Software-Entwicklers

Filed under: .NET,Diverses,Steffen — Steffen Forkmann at 11:29 Uhr

O2 XDA orbit

Wer die Wahl hat…

Seit kurzem habe ich nun ein neues Spielzeug: den “XDA orbit” von O2. Mein altes Smartphone (das Motorola MPx220 mit dem ich leider sowieso nur Ärger hatte) hatte endgültig den Geist aufgegeben und so kam es gerade recht, dass ich meinen Vertrag verlängern konnte. 

Nach überblicksartiger Recherche der momentan verfügbaren Smartphones, wollte ich mich am Ende zwischen dem “Xda trion” und dem deutlich billigeren “Xda neo” entscheiden. Um zeitnah an ein solches Gerät zu kommen, suchte ich den nächsten O2-Shop auf. Der trion war jedoch nicht auf Lager, so dass mir der brandneue “Xda orbit” als Alternative vorgestellt wurde – ich muss sagen ich hatte mich sofort verliebt. Ich meine was soll ich tun? Ich bin schließlich Zielgruppe.

Passend dazu: Mens Slim Contrast Tee "Zielgruppe"
Zielgruppe Zeigt, dass Ihr dem Werbeeinfluss nicht widerstehen könnt und zur Zielgruppe gehört. » 18.90 EUR
Weitere Produkte gibt es im Shop.

Ähnliche Modelle

Der Xda orbit stammt vom taiwanesischen Hersteller HTC und basiert auf dem Referenzgerät HTC Artemis. T-Mobile bietet ein nahezu identisches Gerät unter dem Namen mda compact III an – jedoch mit dem T-Mobile Online-Navigationssystem NaviGate, das als FlatRate stolze 9,95 € pro Monat kostet.

WLAN

Kaum Zuhause angekommen, meldet die WLAN-Funktionalität auch gleich mein Funknetzwerk – kurz den Schlüßel eingegeben und schon konnte ich über das WLAN surfen. Wirklich nett und unproblematisch. Die Seite des Navision-Blogs wird überaschenderweise auch auf dem kleinen Display ganz gut dargestellt.

Nächste Woche werde ich mal sehen, ob ich auch in das Netz der Uni-Halle komme – das ist immer so eine Sache mit der VPN, aber dann könnte ich die volle Bandbreite von bis zu 11 Mbit/s nutzen.

Übrigens: Nach ein paar Fahrten durch die Stadt bin ich ziemlich erstaunt wie viele Leute ihr WLAN immer noch komplett ungesichert haben….

Kamera

Der Xda orbit besitzt eine 2 Megapixel Digitalkamera, die für ein Handy auch bei wenig Licht ganz brauchbare Bilder macht. Auf dem 240×320 Pixel großen Display kann man das Bild auch ganz gut erkennen bzw. suchen. Für Selbstportraits gibt es extra einen “Portraitspiegel” – wobei das eigentlich nicht viel mehr als eine große polierte Schraube ist. 

Auf die bereits mitgelieferte SD-Card passen immerhin 512 MB, so dass man auch ein paar Fotos speichern kann. Wenn das nicht reicht kann ich mir ja noch eine MicroSD-Card zulegen.

TomTom Navigator 6

Eines der wichtigen Kaufargumente für den Xda orbit war für mich das integrierte Navigationssystem “TomTom Navigator 6” mit Kartenmaterial von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Gerät besitzt einen integrierten 20 Kanal GPS Empfänger und eine etwas umständliche KFZ-Halterung samt KFZ-Ladekabel.

Insgesamt macht der TomTom einen wirklich erstaunlich guten Eindruck. Die Menüführung ist sehr einfach gehalten, so dass man beim Fahren nicht sonderlich abgelenkt wird. Man kann bei der Sprachausgabe zwischen zwei Stimmen (Lisa und Werner) wählen und wenn man TomTom vertraut, kommt man auf der vorgeschlagenen Route auch ohne Probleme zum Ziel.

Doch als Entwickler setzt man Anwendungen gerne mal einem Streßtest aus. Der größte Nachteil von TomTom im Xda ist, dass er natürlich keine Radsensoren besitzt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass TomTom Probleme bekommt, wenn man von einer Hochstraße abbiegt und unter ihr weiter fährt. Laut GPS-Signal (wenn man noch Satelliten findet) ist man ja noch auf der Hochstraße (die Höhenangabe wird scheinbar nicht so genau ausgewertet).

Ein zweites Problem sind enge verwinkelte Straßen, in denen man langsam fahren muss und die gleichzeitig noch hohe Häuser besitzen. Das Signal wird dann immer schwächer und die Positionsbestimmung im TomTom bekommt arge Probleme. Das Navigationssystem verliert dann auch die Orientierung des Autos, so dass er “Links abbiegen” vorschlägt, obwohl die berechnete Straße rechts liegt.

Das sind aber ganz spezielle und bekannte Probleme von GPS, die im normalen Alltag nur selten vorkommen und für deren Lösung ja extra Radsensoren entwickelt wurden.

Noch ein Wort zum Kartenmaterial: Die Karten sind offenbar sehr neu, aber teilweise noch nicht manuell überarbeitet. Als Folge hat mir TomTom vorgeschlagen doch eine tolle Abkürzung durch ein neugebautes Parkhaus zu nehmen. Ich war in dem Moment sehr überrascht, so dass ich den bekannten “Umweg” gefahren bin – aber Morgen probiere ich das mal aus ;-).

Sonstige Software

Neben Outlook, PowerPoint, Word und Excel in den Mobile-Varianten besitzt das SmartPhone auch eine reichhaltige Software-Sammlung. Dazu gehören u.a. ein Rechner, der TomTom Navigator, ein Zip-Programm, FM-Radio, ein Download-Manager, der InternetExplorer, der Windows Media Player 10 und Pocket MSN. Das Einzige was ich vermisse ist ein klassischer Wecker, denn die integrierte Signal-Funktion ist nicht unbedingt das Wahre – wieso kann ich da keine MP3’s einstellen?

Telefonieren/Freisprechen

Das Wichtigste an einem Handy ist natürlich, dass man damit auch telefonieren kann. Dank integrierter Sprachwahl und guter Freisprecheinrichtung ist dies auch beim Autofahren problemlos möglich. Die Qualität kommt natürlich nicht an ins Auto eingebaute Freisprecheinrichtungen heran, aber immerhin muss man sich nicht die mitgelieferten Kopfhörer aufsetzen. Das hat mich bei meinem alten Handy ziemlich genervt.

Das Handy hat mit einem SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate) von 0,496 W/kg übrigens auch eine erstaunlich gut minimierte Sendeleistung.

Bedienung

Mit der Bedienung des Geräts über den Stift komme ich mittlerweile sehr gut zurecht, aber der Trackball ist für mich immernoch unbedienbar – wer hat denn so kleine Finger? Ansonsten hat das Gerät ja aus Platzgründen nicht viele Tasten – aber warum muss man dann extra eine Windows- und eine InternetExplorer-Taste einbauen? 

Den 2,8″-TouchScreen mit den Fingern zu bedienen ist in den meisten Fällen auch ziemlich schwierig, dafür sind die Button-Felder einfach zu klein. Das einzige Programm wo das wirklich gut geht, ist derTomTom-Navigator.

Syncronisation

Dank ActiveSync 4.2 syncronisiert sich der Xda über das USB-Kabel automatisch mit meinem Outlook am PC bzw. auf dem Exchange-Server – das war übrigens das Einzige was vorher mit meinem Motorola-Handy auch ganz zuverlässig ging.

Hello-World

Da der Xda orbit das Betriebssystem Microsoft Windows Mobile 5.0 und .NET-Compact-Framework 2.0 besitzt, habe ich wie es sich für einen Software-Entwickler gehört, auch gleich mal die erste “Hello-World”-Applikation gebastelt. Das ging tatsächlich in einer Minute: Visual Studio 2005 auf dem PC starten; Neue “Geräteanwendung” erstellen; Button drauf und ins OnClick-Event MessageBox.Show(“HelloWorld.”).

Das für mich Interessante war natürlich das Deployment. Aber einfacher kann es einfach nicht gehen: Beim Starten der Applikation kommt ein kleiner Dialog, in dem man zwischen verscheidenen Emulatoren und dem echten Gerät wählen kann. Wählt man den PocketPC wird die Applikation automatisch auf den Xda in den Ordner “Programme” kopiert und gestartet.

Deployment einer Applikation auf das SmartPhone 

Das einzige was ich vorher noch gemacht habe, war ActiveSync 4.2. zu installieren und den Xda per mitgeliefertem USB-Kabel mit meinem PC zu verbinden.
Remote-Debugging ist übrigens auch problemlos möglich.

Fazit

Insgesamt bin ich bisher mit dem Gerät sehr zufrieden und bereue nicht das Geld investiert zu haben. Die kleinen Bedienprobleme werde ich sicher mit der Zeit in den Griff bekommen – und vielleicht schreibe ich ja demnächst mal eine interessantere Anwendung…

Tags: , , , , , , ,